Die Dichtheitsprüfung kann mit zwei unterschiedlichen Verfahren durchgeführt werden. Zum einen gibt es das Vakuum-Verfahren und zum anderen das Überdruck-Verfahren. Eingesetzt werden die zerstörungsfreien Verfahren zum Nachweis der Dichtheit und um Leckagen zu orten. Anwendung findet die Prüfung bei Rohrsystemen, Heizkörpern, Bremsleitungen, Gaszähler, etc.

Die diversen Überdruck-Verfahren der Dichtheitsprüfung
Die Werker-Wasserbad-Prüfung bzw. der Blasentest ist weit verbreitet. Das Teil, welches geprüft werden soll, wird zunächst abgedichtet. Anschließen wird Druck aufgebaut und es wird in ein Wasserbad gelegt. Kommt es zur Blasenbildung, ist eine Leckage vorhanden. Es ist einfach, die Undichtigkeit anhand der Blasenbildung zu lokalisieren. Eingesetzt wird das Verfahren vermehrt im privaten Bereich und weniger in der Industrie. Die Wasserbadprüfung bzw. der Blasentest mit Ultraschallsensor ist ein automatisches Prüfverfahren. Der Ultraschallsensor lokalisiert die austretenden Blasen sehr genau und objektiv. Das macht das Verfahren zuverlässiger als das zuerst genannte Verfahren.

Bei der Differenzdruck-Prüfung werden zwei über ein Ventil miteinander verbundene Teile unter Druck gesetzt. Sobald das Ventil geschlossen ist, wird in dem Prüfteil und in dem Referenzteil der Druck gemessen. Lässt sich eine Druckdifferenz feststellen, handelt es sich um eine Undichtigkeit oder Leckage. Diese Dichtheitsprüfung zählt zu den kostengünstigen Verfahren. Lokalisiert werden kann die Undichtigkeit nicht, sondern nur eingegrenzt. Auch gibt es Einflussfaktoren, die sich negativ auf das Messergebnis auswirken. Das Volumen muss in beiden Teilen gleich sein, da ansonsten unterschiedliche Druckänderungen gemessen werden. Ebenfalls Auswirkungen auf den Druck hat die Temperatur. Fällt die Temperatur, so fällt auch der Druck. Beide Teile müssen deshalb die gleiche Temperatur aufweisen.

Zuletzt gibt es die Ultraschall-Detektion, welche überwiegend in der Raumfahrt eingesetzt wird. Ein Sensor misst die Vibrationen, welche durch ausströmende Luft erzeugt werden. Per Computer wird dann die Undichtigkeit innerhalb einer Minute berechnet.

Die Dichtheitsprüfung mit Testgasen
Diese Prüfverfahren zählen zu den empfindlichen und störungsfreien Verfahren. Sie können das breite Spektrum der Undichtigkeiten abdecken, weshalb sie für kleine und große Leckagen geeignet sind. Als Testgase werden Wasserstoff, Schwefelhexafluorid und am häufigsten Helium eingesetzt. Helium zählt zu den Edelgasen, welche keine chemische Reaktion eingehen. Das mach den Umgang mit ihm sehr sicher. Als Nachweis- bzw. Prüfgerät wird ein Massenspektrometer genutzt. In Zusammenhang mit einem Vakuums- oder Gasverteilungssystem bilden sie ein Lecksuchgerät, welches einfach zu bedienen ist. Während dem Test wird der Druckunterschied im Prüfling und im Nachweisgerät gemessen. Die Messung wird mittels einer Druckerhöhung oder Druckerniedrigung durchgeführt. Ist eine Leckage vorhanden, führt das zu einem konstanten Gasstrom, welcher sich von der Hochdruck- zur Niederdruckseite ausbreitet. Deshalb muss auch das Messgerät an der Niederdruckseite angeschlossen werden. Auf diese Art wird die Undichtigkeit beziehungsweise Leckage quantitativ und qualitativ nachgewiesen.

Weitere Informationen zum Thema Dichtheitsprüfung finden Sie auf Webseiten wie z. B. von der Heinrich Garvert GmbH & Co. KG.

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